Unter integraler Kunst verstehe ich das freie Zusammenführen und Zusammenspielen unterschiedlicher Bildansätze, Bildideen, Themenkomplexe, sowie zeitlich und/oder örtlich getrennt entstandener Artefakte und Naturstücke. In der freien, assoziativen, alogischen und achronologischen Zusammenführung sollen sich neue, übergeordnete - nicht auf formaler und nicht auf inhaltlicher Basis allein begründete - (Sinn?-)Zusammenhänge ergeben. Mehrere - unendlich viele - Kombinationen sind möglich, teilweise auch durch den Betrachtermenschen selbst zu bestimmen. Um aus der Fülle von Möglichkeiten, die in der realen Welt existieren, eine Auswahl zu treffen, beziehe ich mich in diesem Kunstkosmos auf mir nahe und mir zugängliche Inhalts- und Formkomplexe. In der integralen Kunst ist nahezu alles mit allem kombinierbar, da alles mit allem verbunden werden kann, wenn dialektisches Denken erweitert wird. Das heißt aber nicht, daß dem Chaotischen oder der Nichtordnung Vorschub geleistet wird. Das integrale Denken ist nicht unlogisch, sondern alogisch und ist ebenso wie der dialektische Ansatz bemüht Ordnungen aufzuspüren, aufzuzeigen und sichtbar oder erlebbar zu machen.

Ein verbindendes Mittel dabei ist die zu erkundende Struktur. Strukturen finden sich in allen Erscheinungsformen, in biologischen, geistigen und sozialen Systemen.